Novum Duo
Feierabendkonzert im Oberhafen
Im September lernen die Zuhörer und Liebhaber der Hamburger Kammerkunst einen neuen Musiker, César Cabañero Martínez, ein Instrument, das es im Kammerkunstverein bislang fast nie gab, das Horn und zwei Komponisten (C. Gounod und F. Strauss), die im Kammerkunstverein noch nie gespielt wurden, kennen.
Charles Gounod, Melodie Nr. 1 aus Six Melodies für Horn und Klavier
Ludwig van Beethoven, Sonate F-Dur op. 17 für Horn und Klavier
Joseph Haydn, Sonate D-Dur Hob. XVI:37
Franz Strauss, Introduktion, Thema und Variationen für Horn und Klavier op. 13
Dazu wird César auch ein bisschen über das Horn und auch über das Naturhorn sprechen. Vielleicht spielt er sogar die Beethoven-Sonate auf dem Naturhorn.
Bar und Abendkasse 17 h, Konzert 18 h, Lounge 19 h
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César Cabañero Martínez, Horn
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Franck-Thomas Link, Klavier
Tickets: 15 € im Online-Vorverkauf, 20 € an der Abendkasse
Wir freuen uns, in der Halle 424 als Ensemble in Residence fungieren zu können:
Halle 424, Stockmeyerstraße 43, Tor 24, 20457 Hamburg
Ludwig van Beethoven,
Sonate für Horn und Klavier F-Dur op. 17
Allegro moderato
Poco Adagio, quasi Andante
Rondo. Allegro moderato
Joseph Haydn,
Sonate D-Dur Hob. XVI 37
Allegro con brio
Largo e sostenuto
Finale. Presto ma non troppo
Franz Strauss,
Introduktion, Thema und Variationen op. 13
Die Sonate F-Dur für Horn und Klavier op. 17 komponierte Ludwig van Beethoven im Jahre 1800 für den Hornvirtuosen Giovanni Punto. Sie gehört heute zur Standardliteratur für Waldhorn.
Joseph Haydns Sonate D-Dur Hob. XVI 37 entstand im Gegensatz zu den meisten anderen Klaviersonaten vor Haydns Übersiedlung nach London. Deshalb liegt es nahe, dieses Werk als Jugendwerk einzuordnen, was aber nur beim ersten Blick stimmig ist. Der erste Satz ist formal klassisch angelegt, so dass er oft herangezogen wird, um Klavierstudenten die reine Form eines klassischen Sonatensatzes zu erklären. Ähnlich wie im zentralen zweiten Satz erinnert sich Haydn in dieser Eröffnung an barocke Gesten, die man von Scarlatti oder Händel kennt. Die virtuose Perfektion des ersten Satzes wirkt, angesichts des fantastisch tiefgreifenden Mittelsatzes, wie eine Irreführung Haydns. Im Zentrum der Sonate steht ein langsamer Satz (Largo e sostenuto) im Sarabande-Rhythmus, der wegen seiner Kürze beinahe übersehen werden könnte. Diese Sarabande ist so ernst und dramatisch, dass sich die Vermutung aufdrängt, dass Haydn mit den fröhlichen Ecksätzen diesen Ernst zu übertönen suchte. Haydn überschreibt das Finale mit „innocentamente“ (ital.= unschuldig). Auch an diesem Übergang wird deutlich, dass es sich um einen jungen Komponisten handeln muss, der den Ernst, den er im langsamen Satz heraufbeschworen hat, mit einem unschuldigen, fröhlichen Rondo zu relativieren versucht, ihn vielleicht selbst noch nicht aushalten kann. Dennoch ist in dieser frühen Sonate Haydns der große, erwachsene Haydn bereits anwesend. Interessant ist auch, dass dieses sublime Jugendwerk erst veröffentlicht wurde, als Haydn schon ca. 50 Jahre alt war. Sicher ist allerdings, dass die Sonate schon viel früher öffentlich gespielt wurde, wahrscheinlich von den Widmungsträgerinnen Franziska und Maria Katherina von Auenbrugger, und dass die Musikhistoriker über Nachweise verfügen, dass das Thema des Finales wie ein Gassenhauer in Wien gesungen und gepfiffen wurde.
Franck-Thomas Link
"Introduktion, Thema und Variationen" op. 13 von Franz Strauss (1822-1905) ist aus dem Repertoire für Horn nicht wegzudenken. Zwar veröffentlichte ein Münchner Verlag das Variationswerk 1879, allerdings wurde es nach dem Verkauf des Verlags viele Jahre lang nicht mehr verlegt. Erst 1957 erschienen die Variationen wieder beim Frankfurter Musikverlag Zimmermann und so kam es zu dieser Renaissance, die auch ein Grund dafür war, dass Fried Walter 1968 dieses kammermusikalische Werk zu einem konzertanten für Solohorn und Orchester bearbeitete.
kammerkunst.de/1199/