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Hamburger Kammerkunstverein

Veranstaltungen mit Herz und Hirn.

352. Lunchkonzert in der Handelskammer Hamburg - Sonntagsmatinee

Edvard Grieg, Violinsonate c-moll op. 45

Die dritte Violinsonate Edvard Griegs gehört zu seinen wichtigsten Kompositionen und zählt, zusammen mit den Sonaten von Johannes Brahms und César Franck, zu den bedeutendsten Werken der Gattung aus dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts. Ihre Weltgeltung lässt sich unter anderem an der Tatsache ablesen, dass sie in Thomas Manns Roman „Doktor Faustus“ Erwähnung findet.



Der Eintritt ist frei.


Börsensaal der Handelskammer Hamburg, Adolphsplatz 1, U Bahn Rathaus


Edvard Grieg,
Violinsonate Nr. 3 c-moll op. 45

Allegro molto ed appassionato
Allegretto espressivo alla Romanza
Allegro animato


Edvard Grieg war bei seinen Konzertreisen als Dirigent und Pianist vielen seiner berühmten Kollegen, darunter Brahms, Liszt und Tschaikowsky, begegnet. Er war mit deren Musik sehr vertraut. Grieg und seinen Mitstreitern gelang es, eine Synthese von skandinavischer Folklore und der klassischen bzw. romantischen Musiktradition in Westeuropa zu entwickeln. Im Gegensatz zur mittel- und südeuropäischen Folklore ist die nordische Volksmusik nicht vorrangig von Fröhlichkeit und ausgelassenem Tanz inspiriert. Skandinavische Folklore ist in ausgeprägtem Maße von Mysterien wie Trollen und Elfen und Themen wie Bergeinsamkeit bestimmt. Durch die Synthese von romantischer Emotionalität und düster-mysteriöser Naturbeschreibung gelang es der skandinavischen Musik, internationale Anerkennung zu erreichen.

Griegs Oeuvre ist sehr vielseitig: Große symphonische Werke (oft Programmmusiken) stehen einer Vielzahl kurzer Charakterstücke für Klavier („Lyrische Stücke“) gegenüber. Es gibt einen reichen Schatz an Liedern und auerdem sechs kammermusikalischen Kompositionen: eine Cellosonate, drei Violinsonaten und zwei Streichquartette. Die Gattung Sonate für Violine und Klavier war zu Griegs Lebzeiten höchst populär. Man denke an die Sonaten von Johannes Brahms, César Franck, Gabriel Fauré und Robert Schumann.

Die c-moll-Sonate op. 45 komponierte Grieg 20 Jahre später als seine beiden ersten Violinsonaten. Er hatte die junge Geigerin Teresia Tua gehört und war so begeistert, dass er dieses Meisterwerk in zweijähriger Arbeit schuf: „Ich schreibe wieder an einem Kammermusikwerk. Die Götter mögen aber wissen, wann es fertig wird. Wenn ich wieder etwas für die Violine verbreche, dann hat sie die Schuld daran.“

Franck-Thomas Link


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