Remigriert euch ins Knie! 💩

Hamburger Kammerkunstverein

Veranstaltungen mit Herz und Hirn.

307. Lunchkonzert in der Handelskammer Hamburg

Lieder von Gerald Finzi, Carl Loewe und Franz Schubert

Liebe und Tod, Treue und Hingabe sind die Themen dieses Lunchkonzertes. Shakespeares Abgründe begegnen deutscher Leidenschaft und schubertscher Heiterkeit.



Der Eintritt ist frei.


Börsensaal der Handelskammer Hamburg, Adolphsplatz 1, U Bahn Rathaus


Gerald Finzi,
Let us Garlands bring op. 18 (1929 - 42)

Texte von William Shakespeare (1564 - 1616)

Come away, Death
Who is Silvia?
Fear no more the Heat o' the Sun
O Mistress mine
It was a Lover and his Lass

Carl Loewe,
Archibald Douglas op. 128 (1857)

Text von Theodor Fontane (1819 - 1898)

Franz Schubert,
Ständchen, D 889 (1826)

Text von William Shakespeare (1564 - 1616) in der Übersetzung von August Wilhelm von Schlegel (1767 - 1845)


„Ein Künstler ist wie eine Koralle, die sich ihr Riff aus der vergänglichen Welt, die sie umgibt, erbaut und eine feste Struktur erschafft, die ihr eigenes zerbrechliches und unsicheres Leben überdauert“, so Gerald Finzi. In seinem Zyklus „Let us Garlands bring“ begegnen wir Liedern, die sich in größter emotionaler Tiefe und Schönheit mit dem Tod auseinandersetzen, unmittelbar neben heiteren Liebesliedern. Dieser Kontrast rührt aus der Vorlage William Shakespeares her, dessen Hauptthemen die Liebe und die Vergänglichkeit waren.

Ulrich Bildstein


Graf Douglas erträgt die Verbannung aus Schottland nicht mehr. Er kommt nach sieben Pilgerjahren in seine Heimat zurück und trifft auf König Jakob, der sich auf der Jagd befindet. Douglas bittet Jakob um Gnade und erinnert ihn an dessen Jugend, als er ihn das Jagen lehrte. Doch der König bleibt hart. Da fleht Douglas, ihn lieber zu töten als ihm das Bleiberecht zu verweigern. Bewegt von Douglas Treue nimmt der König den Grafen zu guter Letzt wieder in seine Dienste auf.

Textdichter Theodor Fontane war bei Walter Scott auf die Geschichte des Archibald Douglas of Kilspindie gestoßen. Anders als bei Fontane fand der historische Archibald Douglas bei James V, King of Scots, keine Gnade, sondern wurde nach Frankreich zurückverbannt, wo er als gebrochener Mann starb.

Ulrich Bildstein


Franz Schuberts Lebenswelt ist der William Shakespeares sehr fern, die Bedeutung von Shakespeares Text ist bei Schubert eine deutlich andere. Umso erstaunlicher ist es, wie sich in diesem kurzen Lied Musik und Text zu einem eleganten Meisterwerk, flüchtig wie ein heiterer Sommertag, verbinden. Es ist, als führten zwei Genies über die Jahrhunderte hinweg einen Dialog.

Ulrich Bildstein


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