Nordic Sounds
Feierabendkonzert im Oberhafen
Wilde Trolle hört man singen in Griegs 3. Violinsonate. Die hört sich genauso leidenschaftlich an wie ihr Entstehungsort: Troldhaugen!
Gastronomie und Abendkasse 17 h, Konzert 18 h, Lounge 19 h
Mehr zur Reihe: Feierabendkonzert im Oberhafen
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Joosten Ellée, Violine
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Franck-Thomas Link, Klavier
Vorverkauf 9 € / Abendkasse 12 € / Kammerkunstmitglieder frei
Halle 424, Stockmeyerstraße 43, Tor 24, 20457 Hamburg
Edvard Grieg,
Violinsonate Nr. 3 c-moll op. 45
Allegro molto ed appassionato
Allegretto espressivo alla Romanza
Allegro animato
Edvard Grieg war bei seinen Konzertreisen als Dirigent und Pianist vielen seiner berühmten Kollegen, darunter Brahms, Liszt und Tschaikowsky, begegnet. Er war mit deren Musik sehr vertraut. Grieg und seinen Mitstreitern gelang es, eine Synthese von skandinavischer Folklore und der klassischen bzw. romantischen Musiktradition in Westeuropa zu entwickeln. Im Gegensatz zur mittel- und südeuropäischen Folklore ist die nordische Volksmusik nicht vorrangig von Fröhlichkeit und ausgelassenem Tanz inspiriert. Skandinavische Folklore ist in ausgeprägtem Maße von Mysterien wie Trollen und Elfen und Themen wie Bergeinsamkeit bestimmt. Durch die Synthese von romantischer Emotionalität und düster-mysteriöser Naturbeschreibung gelang es der skandinavischen Musik, internationale Anerkennung zu erreichen.
Griegs Oeuvre ist sehr vielseitig: Große symphonische Werke (oft Programmmusiken) stehen einer Vielzahl kurzer Charakterstücke für Klavier („Lyrische Stücke“) gegenüber. Es gibt einen reichen Schatz an Liedern und auerdem sechs kammermusikalischen Kompositionen: eine Cellosonate, drei Violinsonaten und zwei Streichquartette. Die Gattung Sonate für Violine und Klavier war zu Griegs Lebzeiten höchst populär. Man denke an die Sonaten von Johannes Brahms, César Franck, Gabriel Fauré und Robert Schumann.
Die c-moll-Sonate op. 45 komponierte Grieg 20 Jahre später als seine beiden ersten Violinsonaten. Er hatte die junge Geigerin Teresia Tua gehört und war so begeistert, dass er dieses Meisterwerk in zweijähriger Arbeit schuf: „Ich schreibe wieder an einem Kammermusikwerk. Die Götter mögen aber wissen, wann es fertig wird. Wenn ich wieder etwas für die Violine verbreche, dann hat sie die Schuld daran.“
Franck-Thomas Link
kammerkunst.de/994/