Remigriert euch ins Knie! 💩

Hamburger Kammerkunstverein

Veranstaltungen mit Herz und Hirn.

Lunchkonzert in der Laeiszhalle

Felix Mendelssohn Bartholdy, Sonate für Violoncello und Klavier Nr. 2 D-Dur op. 58

Felix Mendelssohn Bartholdy

Eine der großen Sonaten der Cello-Literatur, in der Mendelssohn ein Füllhorn von Ideen durch geniale Übergänge zu einer harmonischen Einheit zusammenfügt.



Der Eintritt ist frei.


Brahmsfoyer der Musikhalle Hamburg, Gastronomie ab 11.30 Uhr


Felix Mendelssohn Bartholdy,
Sonate für Violoncello und Klavier D-Dur op. 58

Allegro assai vivace
Allegretto scherzando
Adagio
Molto Allegro e vivace


„Mendelssohn ist der Mozart des 19. Jahrhunderts, der hellste Musiker, der die Widersprüche der Zeit am klarsten durchschaut und zuerst versöhnt“, so Robert Schumann über seinen Kollegen. Die Parallele liegt auf der Hand: Mendelssohn und Mozart waren beide Wunderkinder. Innerlich verbindet sie, was Schumann mit „versöhnen“ umschreibt. Mozart überschreitet selbst in höchst dramatischen Zusammenhängen selten die Grenzen des Wohlklangs. Mendelssohn bleibt elegant, was immer seine Musik ausdrückt.

Felix Mendelssohn Bartholdy wuchs mit Kammermusik auf. Die Hauskonzerte bei Mendelssohns waren eine feste Größe in der Berliner Musikwelt. Schon früh musizierte Felix dort mit seinen Geschwistern Fanny und Paul. Die ersten Werke des Wunderkindes Felix waren drei Klavierquartette, gefolgt von der bezaubernden Violinsonate f-moll op. 4.

1843, als die Sonate für Violoncello und Klavier D-Dur op. 58 entstand, war Mendelssohn ein reifer Konzertkünstler und zählte zu den führenden Musikern Europas, was sich in der Sonate in jeder Hinsicht widerspiegelt. Die Sonate ist von symphonischem Format. Die Ecksätze sind zwei virtuose Monumente, die ein geheimnisvolles Allegretto und den langsamen Satz einrahmen.

Das Allegretto beschwört eine Welt herauf, die an Mendelssohns Sommernachtstraum-Musik erinnert. Leise Staccati und Pizzicati etablieren den Grundcharakter des Satzes. Mit überraschender Leidenschaftlichkeit brechen das Cello in große Kantilenen und das Klavier in Oktavenpassagen aus.

Das Adagio ist eine Reminiszenz an J. S. Bach, für dessen Werk Mendelssohn glühte. Mendelssohn war es, der die großen Oratorien, Messen und Kantaten Bachs der Vergessenheit entriss. Ein Klavierchoral eröffnet das Adagio, ab 12. Takt nimmt das Cello die Aufmerksamkeit des Zuhörers mit einem wunderbaren Rezitativ gefangen. Dann erklingen Choral und Rezitativ gleichzeitig. Im Abgesang wiederholt das Klavier das Thema des Rezitativs, vom Cello mit einer Art Orgelpunkt begleitet.

Aus der Ruhe des 3. Satzes heraus stürzen unvermittelt die Kaskaden des Vorspiels zum Finale, ein Übergang von höchster Finesse.

Franck-Thomas Link


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