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Hamburger Kammerkunstverein

Veranstaltungen mit Herz und Hirn.

265. Lunchkonzert in der Handelskammer

Sonntagsmatinée

L. v. Beethoven, Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 c-moll



Handelskammer Hamburg, Börsensaal, Adolphsplatz 1, U Bahn Rathaus


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Ludwig van Beethoven,
Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll op. 37

Allegro con brio
Largo
Rondo: Allegro


„Ich habe niemals daran gedacht, für den Ruf und die Ehre zu schreiben: Was ich auf dem Herzen habe, muss heraus, und darum schreibe ich.“ Kein Ausruf Beethovens vermag den inneren Schaffensdrang des Komponisten besser zu verdeutlichen als dieser. Und jene musikalische Zielstrebigkeit ist es auch, die das dritte Klavierkonzert wie ein roter Faden durchläuft. Ludwig van Beethoven schrieb das Konzert für Klavier und Orchester in c-Moll um das Jahr 1800. Damit fällt die Komposition, die dem Prinzen Louis Ferdinand von Preußen gewidmet ist, etwa in den Entstehungszeitraum der Sonate pathétique und der Mondscheinsonate. Der Komponist notierte die erste Idee für sein Opus bereits im Rahmen einer Konzertreise 1796 in Berlin. Die Uraufführung des Klavierkonzertes fand letztlich mit Beethoven als Solist am 5. April 1803 in Wien statt. Seinen Notizen in der Original-Partitur zufolge wollte Beethoven dieses Werk schon anlässlich eines Benefizkonzertes im Frühjahr 1800 uraufführen. Die Komposition war zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht abgeschlossen. Während die ersten beiden Klavierkonzerte noch äußerst konventionell und unter dem spürbaren Einfluss der Mozartschen Konzertform geschrieben wurden, gilt das heute gespielte Werk als das erste, in welchem Beethoven - sicherlich bedingt durch den langwierigen Schöpfungsprozess - zu einem eigenen Stil findet und damit endgültig das Vorbild Mozarts hinter sich lässt.

Der erste Satz beginnt mit einem längeren Orchestervorspiel, woraufhin das Klavier nach dreimaligem Skalenlauf mit dem, im Oktaven-Unisono gespielten, kraftvollen Hauptthema einsetzt. Das Soloinstrument bestimmt darauf folgend das musikalische Geschehen, führt das erste Thema weiter aus und stellt schließlich das zarte, melodische Seitenthema vor. Das leuchtende E-Dur des zweiten Satzes bildet einen kontrastreichen Lichtblick hinsichtlich der sonst dunklen, beinahe tragischen c-Moll-Stimmung des Gesamtwerkes. Zwar spiegelt das schlichte, aber anmutige Thema eine melancholische Träumerei wider, dennoch begeistert es mit hoffnungsvoller sowie phantastischer Melodik. Der letzte Satz strotzt nur so vor Lebendigkeit. Noch einmal tritt das Hauptthema in Varianten auf, bevor das Klavierkonzert, das durch Ausdruckskraft und Leidenschaft besticht, letztendlich in C-Dur endet.

Henning Albrecht


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