263. Lunchkonzert in der Handelskammer Hamburg
Aaron Copland, Duo für Flöte und Klavier, und Elliott Carter, scrivo in vento für Flöte solo
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Rebecca Lenton, Flöte
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Franck-Thomas Link, Klavier
Handelskammer Hamburg, Adolphsplatz 1, U Bahn Rathaus
Aaron Copland,
Duo für Flöte und Klavier, Aaron Copland
Elliott Carter,
„Scrivo in Vento“ für Flöte solo
Sein Traum war es eine Musik zu erschaffen, „die sofort als amerikanisch in ihrem Wesen erkannt werden würde“.
Bereits im Alter von fünfzehn Jahren entschloss sich der in Brooklyn, N.Y. geborene Aaron Copland Musiker zu werden. Nach zahlreichen Klavierstunden und erfolgreichem Kompositionsunterricht wagte er es, sich und seine Musik mit der Uraufführung der Symphonie für Orgel und Orchester, im Jahr 1925 in New York, einem breiten Publikum vorzustellen. Schnell finanziell abgesichert, genoss Copland, bedingt durch seine organisatorischen Erfolge, zusehends großes Ansehen. Schon bald gelangte er in die Leitung der League of Composers und war acht Jahre lang Präsident der American Composers’ Alliance.
Neben seiner Komponisten-Tätigkeit trat Copland ebenfalls als Pianist und Dirigent auf den Bühnen der internationalen Konzertsäle auf. Auch als bedeutender Musikschriftsteller machte er sich einen Namen.
Als Komponist verbindet Copland einen unbeirrbaren Instinkt mit großem Sinn für Wirkung sowie experimentelle Freude mit hohem Intellekt. Vor allem durch die Komposition von Balletten, Film- und Kammermusik wurde er in den USA und darüber hinaus bekannt. Sein Markenzeichen ist dabei eine sowohl eigenartige als auch typisch amerikanische Mischung aus Jazz und symphonischer Musik.
Henning Albrecht
Reizvoll und heikel zugleich sollte es sein. Der amerikanische Komponist Elliott Carter stellte sich eine musikalische Traumreise vor, auf die er sein Publikum schicken wollte.
Dass sein „Scrivo in Vento“ aber alles andere als „in den Wind geschrieben“ ist, dürfte heute unter Beweis gestellt werden.
Entstanden ist dieses Werk im Jahr 1991 als Widmung für den Flötisten Robert Aitken. Er war gleichzeitig Freund von Elliott Carter, der das „Scrivo in Vento“ in Anlehnung an ein Sonett des Lyrikers Petrarch schrieb. Dieser lebte von 1326 bis 1353 in Avignon. Das Sonett beschreibt einen Traum-Zustand, welchen Carter durch die Verwendung der Flöte musikalisch nachzuvollziehen versucht.
Die Uraufführung fand am 20. Juli 1991 in Avignon statt. Robert Aitken selbst übernahm den Part der Flöte.
Carter erschafft mit „Scrivo in Vento“ eine Musik, die einerseits exotisch anmutet, andererseits gleichzeitig Schönheit verkörpert.
Henning Albrecht
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