Remigriert euch ins Knie! 💩

Hamburger Kammerkunstverein

Veranstaltungen mit Herz und Hirn.

Colonnadenkonzert zum Feierabend

W.A. Mozart: Sonate für 2 Klaviere KV 448 D-Dur; W. Lutoslawski: Variationen über ein Thema von Paganini (1941)


Gustav-Mahler-Platz / Colonnaden 29, U Stephansplatz


Wolfgang Amadeus Mozart,
Sonate für 2 Klaviere KV 448 D-Dur

Allegro con spirito
Andante
Molto Allegro

Witold Lutoslawski,
Variationen über ein Thema von Paganini (1941)


Die Sonate D-Dur für zwei Klaviere KV 448 entstand im Jahre 1781. Mozart hat sie für sich selbst und seine Schülerin Josephine Aurnhammer geschrieben. Die Sonate gehört zu den ganz großen Meisterwerken im Repertoire für Klavierduo. Mozart hat sich nicht allzu oft für diese Besetzung entschieden. Neben einer großen Fuge in c-moll gibt es für zwei Klaviere nur noch das Es-Dur Konzert für zwei Klaviere und Orchester. Wenn Mozart für zwei Klaviere geschrieben hat, dann suchte er eine größere Freiheit in satztechnischen Möglichkeiten, die ihm ein zusätzlicher Spieler erlaubte. Alle drei Werke sind von großer Feierlichkeit. Bei den vierhändigen Sonaten (auf einem Klavier), von denen Mozart allein schon für Hausmusikzwecke wesentlich mehr komponiert hat, bekommt der Klavierklang durch die Dichte des kompositorischen Satzes oft etwas massives, fast orchestral anmutendes. In der Sonate für zwei Klaviere dagegen entsteht, weil sich jeder der beiden Pianisten frei auf einer vollständigen Tastatur bewegen kann, weniger eine rein klangliche Steigerung als eine Steigerung des virtuosen, pianistischen Ausdrucks. Die Sonate ist voll von Spielfreude, humorvollen Komentaren des einen Klavieres über das andere etc.. Gleichzeitig ist sie jedoch kein reines Virtuosenstück, denn der Glanz dieses Werkes steht im Dienste meisterhafter Kontrapunktik und majestätischen Ausdrucks.


Die Caprice in a-moll für Violine solo von Nicolai Paganini ist vielleicht das Thema, das die meisten Komponisten angeregt hat, es zu variieren. Paganinis Capricen sind höchst virtuose Werke, die weniger philosophisch sind als viel mehr vom Einfallsreichtum des Komponisten und Geigers leben. Zu den berühmtesten Variationen das Themas von Paganini gehören - neben den heute gespielten Variationen für zwei Klaviere von Witold Lutoslawski - die Variationen op. 35 von J. Brahms für Klavier solo, die Paganinietüden von F. Liszt, sowie die Variationen von S. Rachmaninow für Klavier und Orchester. Lutoslawski hat seine Variationen eigentlich eher als ein Nebenwerk in seinem Schaffen betrachtet. Er konnte nicht ahnen, dass dieses übermütige Stück von 1941 - sicher gibt es zu denken, daß in einem politisch so schwierigen Jahr so ein witziges Stück entstehen konnte - eines der bekanntesten Werke seines Oeuvres werden würde.