Zeitläufe
Feierabendkonzert im Oberhafen
Mit zwei großen Violinsonaten geht es festlich weiter in unserem Jubiläumsjahr 2024, mit dem wir 25 Jahre Kammerkunst feiern. Michael Stürzinger, Violine, und Franck-Thomas Link, Klavier, spielen Mozart und Grieg. Mozart, festlich und heiter, Grieg dramatisch und bewegt – ein Konzert mit großer Kammermusik voller Kontraste.
Unser Jahresthema 2024: ZEIT
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Michael Stürzinger, Violine
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Franck-Thomas Link, Klavier
Tickets: 18 € im Online-Vorverkauf, 23 € an der Abendkasse, Mitglieder: 9 €
Wir freuen uns, Ensemble in Residence in der Halle 424 zu sein.
Halle 424, Stockmeyerstraße 43, Tor 24, 20457 Hamburg
Wolfgang Amadeus Mozart,
Sonate für Klavier und Violine D-Dur KV 306
Allegro con spirito
Andante cantabile
Allegretto - Allegro
Edvard Grieg,
Violinsonate Nr. 3 c-moll op. 45
Allegro molto ed appassionato
Allegretto espressivo alla Romanza
Allegro animato
Mozarts Violinsonate KV 306 ist die größte der sechs sogenannten „Kurfürstin-Sonaten“. Mozart bezeichnete diese sechs Sonaten für Violine und Klavier als sein Opus 1, obwohl er schon einige Werke für diese Besetzung komponiert hatte: Der 18-Jährige war im Aufbruch. Sicher wollte er auch seine Kinderstar-Karriere hinter sich lassen, als er auf einer Bewerbungsreise, wie man es heute nennen würde, diese hoch konzertanten und ausdruckstarken Sonaten komponierte. Mozart hatte seine erste Anstellung als Konzertmeister der Salzburger Hofkapelle bereits gekündigt und machte sich 1778 mit seiner Mutter auf die Reise in verschiedene Städte, darunter München, Mannheim und Paris, um sich an den verschiedenen Höfen vorzustellen. Die Kurfürstin-Sonaten allerdings als Bewerbungsmaterial wahrzunehmen, würde dieser herrlichen Musik natürlich nicht gerecht werden.
Mozart setzte sein kompositorisches und technisches Können, das er durch die internationale Karriere, die bereits hinter ihm lag, erworben hatte, sicher sehr bewusst ein. Allerdings war diese lange Reise, auf der sie entstanden, auch von der Enttäuschung, keine Stellung angeboten zu bekommen und von dem Schicksalsschlag, dass seine Mutter am Ende der Reise in Paris, im Juli 1778 starb, stark beeinflusst.
Diese Sonaten, die der Kurfürstin Elisabeth Auguste von Pfalz-Bayern gewidmet sind, stellen ein Zeugnis der kompositorischen, instrumentalen und künstlerischen, d. h. hier: emotionalen Virtuosität des jungen Joannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus Amadée dar.
Hier wird „Wolferl“ zum „Mozart“.
Franck-Thomas Link
Edvard Grieg war bei seinen Konzertreisen als Dirigent und Pianist vielen seiner berühmten Kollegen, darunter Brahms, Liszt und Tschaikowsky, begegnet. Er war mit deren Musik sehr vertraut. Grieg und seinen Mitstreitern gelang es, eine Synthese von skandinavischer Folklore und der klassischen bzw. romantischen Musiktradition in Westeuropa zu entwickeln. Im Gegensatz zur mittel- und südeuropäischen Folklore ist die nordische Volksmusik nicht vorrangig von Fröhlichkeit und ausgelassenem Tanz inspiriert. Skandinavische Folklore ist in ausgeprägtem Maße von Mysterien wie Trollen und Elfen und Themen wie Bergeinsamkeit bestimmt. Durch die Synthese von romantischer Emotionalität und düster-mysteriöser Naturbeschreibung gelang es der skandinavischen Musik, internationale Anerkennung zu erreichen.
Griegs Oeuvre ist sehr vielseitig: Große symphonische Werke (oft Programmmusiken) stehen einer Vielzahl kurzer Charakterstücke für Klavier („Lyrische Stücke“) gegenüber. Es gibt einen reichen Schatz an Liedern und auerdem sechs kammermusikalischen Kompositionen: eine Cellosonate, drei Violinsonaten und zwei Streichquartette. Die Gattung Sonate für Violine und Klavier war zu Griegs Lebzeiten höchst populär. Man denke an die Sonaten von Johannes Brahms, César Franck, Gabriel Fauré und Robert Schumann.
Die c-moll-Sonate op. 45 komponierte Grieg 20 Jahre später als seine beiden ersten Violinsonaten. Er hatte die junge Geigerin Teresia Tua gehört und war so begeistert, dass er dieses Meisterwerk in zweijähriger Arbeit schuf: „Ich schreibe wieder an einem Kammermusikwerk. Die Götter mögen aber wissen, wann es fertig wird. Wenn ich wieder etwas für die Violine verbreche, dann hat sie die Schuld daran.“
Franck-Thomas Link
kammerkunst.de/1225/