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Hamburger Kammerkunstverein

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Paris-Tokyo

Feierabendkonzert im Oberhafen

Werke von Lilly Boulanger, Toru Takemitsu, Toshio Hosokawa und César Franck

„Sollen wir die mal wieder aufs Pult legen?“ Mit dieser Frage begann die Entwicklung des Programms für dieses Feierabendkonzert. Für eine Examensprüfung spielten die Geigerin Juditha Haeberlin und der Pianist Franck-Thomas Link vor langer Zeit die berühmte Sonate von César Franck:

„Die Sonate ist wie ein alter, viel geliebter Freund, der unbedingt mal wieder zu Besuch kommen soll...“ , war die spontane Antwort. Die beiden verbindet langjährige Freundschaft und Zusammenarbeit. Bereits während ihrer Studienzeit in den Niederlanden konzertierte das Duo regelmäßig gemeinsam.

Bevor Judi und Thommy dieses herrliche Monument zelebrieren werden, wollen sie kleine Stücke spielen, die ihnen persönlich sehr viel bedeuten. Sie beginnen in Frankreich und spielen zwei Stücke der Pariser Komponistin Lili Boulanger. Lili war eine extrem vielversprechende Komponistin, die in einer höchst musikalischen Familie aufwuchs, umgeben von Persönlichkeiten wie Camille Saint-Saëns, Gabriel Fauré, Jules Massenet etc. Sie wurde schon in sehr jungen Jahren mit dem „Prix de Rome“ ausgezeichnet und komponierte eine Menge Meisterwerke, bis sie dann leider schon im Alter von 25 Jahren verstarb.

Anschließend macht unser Duo einen musikalischen Abstecher nach Japan. Toru Takemitsu gehört inzwischen zu den wichtigsten japanischen „Klassikern“ des 20. Jahrhunderts. Sein „Rain Tree Sketch“ ist Olivier Messiaen, einem der bedeutendsten französischen Komponisten des 20 Jahrhunderts, gewidmet. Es wurde 1992 bei einem internationalen Musikfestival in Orléans uraufgeführt.

Juditha Haeberlin ist dafür bekannt, dass sie sich auch sehr leidenschaftlich mit ganz aktueller Neuer Musik beschäftigt. Nicht nur beim Ensemble Resonanz oder im Ensemble Musikfabrik Köln, sondern auch solistisch. Als Antwort auf das Klavierstück von Takemitsu fiel ihr die Elegie von Toshio Hosokawa ein. Als ihr Pianist sie fragte „Toshio wer???“, antwortete sie: „Toshio Hosokawa ist DER angesagte zeitgenössische Komponist aus Japan. Kennst Du den etwa nicht???“

Inzwischen kennt auch Franck-Thomas Link einige der Werke von Hosokawa, ist davon begeistert und freut sich auf die Elegie für Violine solo.



Bar und Abendkasse 17 h, Konzert 18 h, Lounge 19 h

Mehr zur Reihe: Feierabendkonzert im Oberhafen



Tickets: 15 € im Online-Vorverkauf, 20 € an der Abendkasse


Halle 424, Stockmeyerstraße 43, Tor 24, 20457 Hamburg


Halle 424


Toru Takemitsu,
Rain Tree Sketch II (1992)

In Memoriam Olivier Messiaen

César Franck,
Sonate A-Dur für Violine (Violoncello) und Klavier

Allegretto ben moderato
Allegro
Recitativo e Fantasia
Allegretto


„Rain Tree Sketch II“ ist Toru Takemitsus letzte Komposition für Klavier. Sie stellt eine Art musikalisches Vermächtnis dar, enthält sie doch Elemente aus mehr als 40 Jahren intensiver Beschäftigung mit dem Klavier. Die Vortragsbezeichnung für die beiden äußeren Teile des Stücks ist „himmlisch licht“, die zentrale Passage, ein wunderbar zwischen den Händen aufleuchtendes kleines Lied, ist überschrieben mit "freudig". Takemitsu schrieb „Rain Tree Sketch II“ als Epitaph für Olivier Messiaen, der eines seiner großen Vorbilder war. Er scheint hier ganz mit Messiaens Ansicht übereinzustimmen, dass das Paradies ein Ort voller Harmonie und Licht sein muss. Der Titel des Stückes geht auf die Kurzgeschichte „Der kluge Regenbaum“ zurück, die Kenzaburo Oe, mit dem Takemitsu befreundet war, 1980 verfasst hatte: „Der Regenbaum heißt so, weil ihm das Wasser, wenn es nachts einen Schauer gegeben hat, am nächsten Tag bis zum Nachmittag aus den Blättern tropft, als ob es regnet. Andere Bäume werden gleich wieder trocken, er dagegen hat eine Fülle fingerdicker kleiner Blätter, in denen er die Feuchtigkeit bewahrt.“ Takemitsu benutzt in „Rain Tree Sketch II“ messiaensche Kompositionstechniken, um eine überreiche, beinahe kosmisch zu nennende Tonartenfülle herzustellen. Vielleicht imitiert er damit die Fülle des Regenbaums, um seine Musik in eine wahrhaft universelle Sprache zu verwandeln.

Franck-Thomas Link


César Franck ist vornehmlich als Komponist für die Orgel bekannt. Doch hat er auch ein großes Œuvre für Klavier und ausgezeichnete Kammermusik geschaffen. Seine bedeutendste Kammersonate ist die A-Dur-Sonate, die Franck 1886 komponierte und seinem Freund, dem Geigenvirtuosen Eugène Ysaÿe zu dessen Hochzeit widmete. Dieser führte sie am 31. Dezember 1887 in einem Konzert der Pariser Société Nationale de Musique auf.

Im Vergleich zur deutschen romantischen Sonate ist die Satzfolge dieses Werkes eigenwillig und erzeugt einen eigentümlichen dramaturgischen Ablauf. Die langsame Introduktion mündet in den furiosen zweiten Satz, der wie ein Finale anmutet. Dann folgt eine langsame Fantasie mit rezitativischen Soli beider Spieler. Das eigentliche Finale ist ein sanglicher Kanon, in dem die Glut des zweiten Satzes noch nachzuwirken scheint. Trotz seiner Schlichtheit rundet dieser Satz die monumentale Sonate zu völliger emotionaler Zufriedenheit ab.

Franck-Thomas Link



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