Alla turca 2
Feierabendkonzert im Oberhafen
Mozart geht mit dem bedrohlichen Gestus des Militärischen spielerisch um und verwandelt sie in einen musikalischen Exotismus – das klingt phänomenal, sowohl beim Hören, als auch, wenn man darüber nachdenkt. Willkommen bei Mozart at its best.
Unser lieber Freund Nicholas Ashton, der als Pianist für dieses Konzert vorgesehen war, steckt leider im Corona-Risikogebiet Schottland fest. Wir disponieren um: Thommy Link sorgt für ein würdiges Alternativprogramm mit Wolfgang Amadeus Mozarts Klaviersonate alla turca KV 331.
Um trotz reduzierter Platzanzahl möglichst viele Kartenwünsche erfüllen zu können, spielen wir 2 Feierabendkonzerte!
Hygiene:
– Bitte Online-Vorverkauf über unsere Website nutzen
– Abendkasse mit passenden Banknoten oder mit Kartenzahlung
– Sitzplätze mit 1,5 m Sicherheitsabstand
– Maskenpflicht beim Ein- und Ausgang, nicht jedoch am Platz
– kontaktloser Getränkeverkauf, bitte Münzgeld mitbringen
Die Halle 424 ist großzügig bemessen, so dass wir mit dem gebührenden Abstand ohne Probleme 80 Besucher beherbergen können. Die Bühne bietet den Künstlern genügend Platz und für gute Belüftung ist gesorgt.
Mehr zur Reihe: Feierabendkonzert im Oberhafen
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Franck-Thomas Link, Klavier
15 € / Kammerkunstmitglieder frei
Halle 424, Stockmeyerstraße 43, Tor 24, 20457 Hamburg
Wolfgang Amadeus Mozart,
Klaviersonate Nr. 11 A-Dur KV 331
Tema. Andante Grazioso E Variazioni
Menuetto - Trio
(Rondo) Alla Turca. Allegretto
Die Klaviersonate Nr. 11 A-Dur KV 331 von W. A. Mozart ist mit ihrem letzten Satz „alla turca“ eine der berühmtesten Mozartsonaten. Was 1683 mit den Schrecken der türkischen Belagerung Wiens begonnen hatte, hatte sich in Mozarts Wien zu einer wahren Türkenmode verwandelt. Zwar waren die Kämpfe des Hauses Habsburg gegen die Türken keineswegs ausgestanden, doch hatten in der Mode, in der Musik und in den Tischsitten längst orientalische Elemente Einzug gehalten. Es war außerordentlich populär, orientalische Melodik und Rhythmik zu zitieren. Vorbilder waren hier die Ensembles der türkischen Staats- und Militärmusik, die die Sultane auch gerne als Gastgeschenke mit ihren Diplomaten an verschiedene europäische Höfe entsandten. Mozart hat sich vielseitig mit dem Thema beschäftigt, so huldigt beispielsweise sein Lied: „C-A-F-F-E-E, trink nicht so viel Kaffee, sei doch kein Muselmann, der es nicht lassen kann...“ dem damals neuen Kultgetränk. Sein Singspiel „Die Entführung aus dem Serail“ entstand zum 100. Jahrestag der überstandenen Belagerung. 1783 entstand auch die A-Dur Sonate, und nicht, wie lange irrtümlich angenommen, 1778 in Paris. Die ersten beiden Sätze der Sonate sind allerdings von dieser „türkischen“ Mode unbeeinflusst. Der erste Satz ist ein Variationssatz über ein Thema Andante grazioso, der zweite ein Menuett mit Trio. Formall betrachtet scheint der langsame Satz zu fehlen. Besieht man die Variationen des Kopfsatzes genauer, so stellt man fest, dass die vier ersten Variationen im Tempo des Themas bleiben und aus der fünften Variation („Adagio“) ein ausgedehnter langsamer Satz, quasi in Vertretung eines eigenständigen langsamen Satzes, entsteht. Das spezielle „orientalische“ Kolorit des letzten Satzes entsteht durch rollende Sechzehntel, die sich als Zitat der ornamentierenden Spielfiguren der Schalmei (Zurna) begreifen lassen, ebenso wie die Oktavgriffe den scharfen Klang der Rohrblattinstrumente widerspiegeln könnten. In der linken Hand läßt sich der typische Wechsel von Schlegel- und Rutenschlag auf der Trommel (Davul) wiederfinden.
Franck-Thomas Link
kammerkunst.de/1122/