Remigriert euch ins Knie! 💩

Hamburger Kammerkunstverein

Veranstaltungen mit Herz und Hirn.

397. Lunchkonzert in der Handelskammer Hamburg

Werke von Beethoven und Debussy


Der Eintritt ist frei.


Börsensaal der Handelskammer Hamburg, Adolphsplatz 1, U Bahn Rathaus


Ludwig van Beethoven,
Sonate für Klavier zu vier Händen D-Dur op. 6

Allegro molto
Rondo moderato

Claude Debussy,
Six épigraphes antiques

1. Pour invoquer Pan, dieu du vent d'été („Um Pan, Gott des Sommerwindes anrufen“)
2. Pour un tombeau sans nom („Für ein namenloses Grab“)
3. Pour que la nuit soit propice („Damit die Nacht günstig sei“)
4. Pour la danseuse aux crotales („Für die Tänzerin mit der Klapperschlange“)
5. Pour l'Égyptienne („Für die Ägypterin“)
6. Pour remercier la pluie au matin („Um dem Morgenregen zu danken“)


Dieses kurze Werk wurde 1797 komponiert und veröffentlicht. Es besteht aus zwei Sätzen, von denen der erste ein flottes, sonatenförmiges Allegro ist mit einem einleitenden rhythmischen Motiv, das dem vielleicht bekanntesten Motiv der Musikgeschichte, dem der Eröffnung der 5. Symphonie Beethovens, auffallend ähnlich ist. Der Satz spielt im 3/4-Takt, erinnert an ein Menuett und huldigt stilistisch Haydn. Der zweite Satz, ein anmutiges Rondo, erinnert eher an Mozart.

Die Sonate zeigt den wichtigen Einfluss von Haydn und Mozart auf den jungen Beethoven. Bei dieser frühen Komposition ist allerdings auch bereits Beethovens persönliche kompositorische Handschrift zu erkennen, ähnlich wie bei seinen ersten drei Klaviertrios op 1, seinem Klavierkonzert in B-Dur und den drei Klaviersonaten op. 2.

Nicholas Ashton


Dieses aus sechs kurzen Sätzen bestehende Werk ist das Ergebnis einer Materialmischung, die Claude Debussy nach Texten eines guten Freundes, dem Dichter Pierre Louis, komponierte, der eine Reihe erotischer Gedichte mit dem Titel Chansons de Bilitis geschrieben hatte und – betrügerisch – vermarktete, indem er sie als neu entdeckte altgriechische Texte ausgab.

Trotz dieser Täuschung evozieren die Gedichte eine außergewöhnlich sinnliche Melancholie und Zeitlosigkeit, die besonders Debussys Interesse an nicht-westlichen Musik- und Kunstformen ansprach; in diesem Fall alte hellenische und arabische Kunst. Unter dem Titel „Chansons de Bilitis“ von 1897 gibt es auch drei Lieder für weibliche Stimme und Klavier (La féte de Pan, La chevelure und Le tombeau des Naéades) von Debussy.

Der Komponist kehrte 1900 zu dieser Gedichtesammlung Sammlung zurück und schuf eine „Musique de Scene pour les Chansons de Bilitis“ für Rezitation, zwei Flöten, zwei Harfen und Celesta. Zeitgenössischen Quellen zufolge wurden Rezitation und Musik von einem „Tableaux vivants“ begleitet aufgeführt. Offenbar fand nur eine einzige solche Aufführung statt, privat in Venedig.

Debussy veröffentlichte die Partitur zu Lebzeiten nicht, sondern adaptierte später sechs der zwölf Stücke für Klavier als Six Epigraphes Antiques, und zwar 1914 für Klavierduett. Es gibt auch eine Version für Solo-Klavier.

Nicholas Ashton


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