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Hamburger Kammerkunstverein

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Ernste Gesänge

Feierabendkonzert im Oberhafen

Nun will die Sonn...

Gustav Mahlers „Kindertotenlieder“ und die „Vier ernsten Gesänge“ von Johannes Brahms – ein Liederabend, der von letzten Dingen handelt.

Musik ist die Tröstlichste aller Künste. Um Trost zu geben, muss man reden und sich ausdrücken. Die Musik spricht da, wo Worte nicht reichen. Sie kann sehr heiße Eisen anfassen, ohne sich die Finger zu verbrennen. Manchmal löscht und heilt sie. Vergänglichkeit, Tod, Verlust, Hoffnung, Liebe und Glaube waren wesentlicher Gegenstand der Musik von Anbeginn. Nicht, um Schrecken und Düsternis heraufzubeschwören, sondern um zu trösten. Musik kann Leid zwischen Menschen teilbar machen. Geteiltes Leid ist halbes Leid.

Bar und Abendkasse 17 h, Konzert 18 h, Lounge 19 h

Mehr zur Reihe: Feierabendkonzert im Oberhafen



Vorverkauf 10 € / Abendkasse 15 € / Kammerkunstmitglieder frei


Halle 424, Stockmeyerstraße 43, Tor 24, 20457 Hamburg


Halle 424


Gustav Mahler,
Kindertotenlieder

Nun will die Sonn' so hell aufgehn
Nun seh' ich wohl, warum so dunkle Flammen
Wenn dein Mütterlein tritt zur Tür herein
Oft denk' ich, sie sind nur ausgegangen
In diesem Wetter, in diesem Braus

Johannes Brahms,
4 ernste Gesänge op. 121

Denn es geht dem Menschen (Prediger Salomo, Kap. 3, Ecclesiasticus III)
Ich wandte mich (Prediger Salomo, Kap. 4, Ecclesiasticus IV)
O Tod, wie bitter bist du (Jesus Sirach, Kap. 41, Ecclesiasticus 41)
Wenn ich mit Menschen- und mit Engelszungen redete (Paulus an die Korinther I, Kap. 13)


Die „Kindertotenlieder“ sind ein Liederzyklus von Gustav Mahler, den er zwischen 1901 und 1904 nach Texten einer gleichnamigen Gedichtsammlung von Friedrich Rückert komponierte. Mahler wählte dafür 5 Gedichte aus Rückerts insgesamt 428 (sic!) Gedichte umfassenden Sammlung aus. Der Hintergrund für diese umfangreiche Gedichtsammlung Rückerts, die in manchen Lexika als eine der bedeutendsten Totenklagen in der Weltliteratur beschrieben wird, war der Tod zweier von Kinder Rückerts, Luise und Ernst, die innerhalb von weniger als 3 Wochen nacheinander an Scharlach starben. Das war im Winter 1833/34. Als Gustav Mahler 1904 an der Vertonung der Totenlieder arbeitete, empörte sich seine Frau Alma, die angesichts ihrer gemeinsamen, glücklichen und gesunden Tochter Maria-Anna diese Komposition als Herausforderung des Schicksals bezeichnete. Maria-Anna starb 1907, ebenfalls an Scharlach.

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Die „4 ernsten Gesänge“ op. 121 von Johannes Brahms sind, ähnlich wie in seinem „Requiem“, das er 30 Jahre vor den ernsten Gesängen komponierte, Vertonungen biblischer Texte. Johannes Brahms schrieb diesen Liederzyklus am Ende seines Lebens und in der Vorahnung des sich ankündigenden Todes seiner engen Freundin Clara Schumann. Die Lieder führen aus der Düsternis ins Licht. Bespielsweise geschieht der musikalisch magische Moment im dritten Lied in der Auflösung von der Textstelle: „O Tod, wie bitter bist du“ zu „O Tod, wie wohl tust du“. Nachweislich verwendete Brahms für die Gesänge musikalisches Material aus Sizzen für eine fünfte Sinfonie, die er nicht mehr fertigstellen konnte.

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