381. Lunchkonzert in der Handelskammer Hamburg
Triosonaten und Duette von Eugène Goosens, Thea Musgrave und Malcolm Arnold
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Rebecca Lenton, Flöte
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Simon Strasser, Oboe
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Franck-Thomas Link, Klavier
Der Eintritt ist frei.
Börsensaal der Handelskammer Hamburg, Adolphsplatz 1, U Bahn Rathaus
Eugène Goossens,
Pastorale und Harlequinade für Flöte, Oboe und Klavier
Thea Musgrave,
Impromptu no. 1
Malcolm Arnold,
Suite Bourgeoise
Prelude
Tango
Dance
Ballad
Valse
Eugène Goosens Bruder Leon war Oboist. Wahrscheinlich haben wir ihm zu verdanken, dass einige Stücke für Oboe komponierte, darunter auich die „Pastorale und Harlequinade“ für Flöte, Oboe und Klavier.
Spätestens seit Beethoven, der gleich zwei Pastoralen schrieb, die berühmte 6. Symphonie und die Klaviersonate op. 28, versteht man unter „Pastorale“ in der Musik eine abstrakte, musikalische Natur- bzw. Landschaftsbeschreibung.
„Harlequinade“ bezieht sich auf den Harlekin, jener Theaterfigur, die schon seit dem 17. Jahrhundert in der Commedia dell'arte etabiert wurde. Der Harlekin ist ein clowneskes Wesen, das man als düsteren Spaßmacher und Possenreißer beschreiben kann.
In Goosens Musik ist die Nähe zur damals zeitgenössischen französischen Musik deutlich erkennbar: Sowohl die Harmonik, als auch die poetischen Titel für seine Musik, und auch die Tatsache, dass Goosens seine Vortragsbezeichnungen nur teilweise in der üblichen italienischen Sprache und auch teilweise auf Französisch schrieb, sind Hinweise darauf, dass der Komponist und Dirigent, der eine jahrzehntelange Weltkarriere von Amerika bis Australien machte, seine internationalen Kollegen und ihre Musik gut kannte.
Franck-Thomas Link
Impromptu für Flöte und Oboe wurde 1967 geschrieben. Wie der Titel andeutet, handelt es sich um ein kurzes unbeschwertes Werk. Es beruht auf einem kurzen, am Anfang vorgestellten Thema. Dieses kehrt immer wieder, jedoch in verschiedenen Tonhöhen und mit einer immer anderen Fortsetzung.
Thea Musgrave
Die Suite Bourgeoise für Flöte, Oboe und Klavier von Malcolm Arnold ist von daher eine ganz klassische Suite, dass sie, wie bereits im Barock, klassische Tänze stilisiert. Sie besteht aus einem Preludium (Vorspiel), drei Tänzen („Tango“, „Dance“ und „Valse“) und einer Ballade. Höchste rhythmische und harmonische Raffinesse paaren sich in diesem Werk mit größter Spielfreude. Ähnlich wie in der französischen Musik geht es hier nicht um Drama und Konflikt, wie in der deutschen oder russischen Musik aus der gleichen Zeit. Es geht um klangliche und musikalische Ästhetik. Deutlicher als in der französischen Musik kommt bei Malcolm Arnold Humor an die Oberfläche. Das macht Spaß beim Hören, aber auch nachdenklich vor dem Hintergrund, dass Malcolm Arnold mit schweren Depressionen zu kämpfen hatte und zwei Selbstmordversuche überlebte.
Franck-Thomas Link
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