Remigriert euch ins Knie! 💩

Hamburger Kammerkunstverein

Veranstaltungen mit Herz und Hirn.

Die Harlekinade ...

... muss leider verschoben werden!

KONZERT FÄLLT WEGEN CORONA LEIDER AUS

Ein neuer Termin wird so bald wie möglich bekannt gegeben! Karten behalten ihre Gültigkeit für den Nachholtermin oder können erstattet werden.

Die Welt von Harlekin, Pantalone und Columbine, den Hauptfiguren aus der Commedia dell’arte, hat bis heute eine große Anziehungskraft. Das weite Klangspektrum von Flöte, Oboe und Klavier ist ideal, um idyllische Gefilde vor unser inneres Auge zu zaubern, aber auch von Liebeskummer und derben Streichen zu erzählen, die das Leben uns spielt.

Harlekin ist eine durchaus moderne Figur, er ist von Leidenschaften und Sehnsüchten getrieben, vom Leben gebeutelt. Sein Witz ist oft gepaart mit Melancholie, wodurch wir mit ihm lachen und weinen können.

Wir tauchen ein in Klanglandschaften und Charakterstücke von so unterschiedlichen Komponisten wie Wolfgang Amadeus Mozart, Lili Boulanger und Philippe Gaubert.

Im Oktober 2023 spielen die Flötistin Rebecca Lenton und der Oboist Simon Strasser, beide Berlin, zusammen mit dem Pianisten Franck-Thomas Link im Feierabendkonzert im Oberhafen selten gehörte Musik und selten gespielte Komponisten. Schauspieler Ulrich Bildstein führt durch das Programm.

Bar und Abendkasse 17 h, Konzert 18 h, Lounge 19 h

Wir freuen uns, Ensemble in Residence in der Halle 424 zu sein.



Halle 424, Stockmeyerstraße 43, Tor 24, 20457 Hamburg


Halle 424


Gordon Jacob,
Sonatina für Oboe und Klavier, 1963

Adagio
Allegro giocoso
Lento alla Sarabande
Allegro molto vivace

Eugène Goossens,
Pastorale und Harlequinade für Flöte, Oboe und Klavier


„Der Komponist mag viele seiner Vorgänger und Zeitgenossen bewundern und deren Arbeit lieben. Aber er wird diese Gefühle nicht zeigen, indem er ihren Stil imitiert, sondern indem er danach strebt, sich in seiner eigenen Arbeit ihrem Abenteuergeist und ihrer Unabhängigkeit im Denken zu nähern“, schrieb der Komponist, Dirigent, Arrangeur und Musiklehrer Gordon Jacob. Gemäß diesem Grundsatz gibt es wenig Ähnlichkeit zwischen Jacobs Musik und der Musik seiner Zeitgenossen, die eine offensichtliche Verbindung zur Romantik nicht aufgaben. Jacobs Kompositionen sind in einem sehr eigenen und oft eigenwilligen Stil gehalten und haben bei aller Tiefe und Schroffheit auch immer einen humorvollen, freundlichen Unterton. Jacob sagte einmal: „An dem Tag, an dem die Melodie aus der Musik ausrangiert wird, kann man gleich mit der Musik Schluss machen.“ Wenn man überhaupt eine Verbindung zu früheren Epochen herstellen möchte, so kann man bei Jacob manchmal eine, wenn auch stark klausulierte Verbindung zum Barock finden.

Franck-Thomas Link


Eugène Goosens Bruder Leon war Oboist. Wahrscheinlich haben wir ihm zu verdanken, dass einige Stücke für Oboe komponierte, darunter auich die „Pastorale und Harlequinade“ für Flöte, Oboe und Klavier.

Spätestens seit Beethoven, der gleich zwei Pastoralen schrieb, die berühmte 6. Symphonie und die Klaviersonate op. 28, versteht man unter „Pastorale“ in der Musik eine abstrakte, musikalische Natur- bzw. Landschaftsbeschreibung.

„Harlequinade“ bezieht sich auf den Harlekin, jener Theaterfigur, die schon seit dem 17. Jahrhundert in der Commedia dell'arte etabiert wurde. Der Harlekin ist ein clowneskes Wesen, das man als düsteren Spaßmacher und Possenreißer beschreiben kann.

In Goosens Musik ist die Nähe zur damals zeitgenössischen französischen Musik deutlich erkennbar: Sowohl die Harmonik, als auch die poetischen Titel für seine Musik, und auch die Tatsache, dass Goosens seine Vortragsbezeichnungen nur teilweise in der üblichen italienischen Sprache und auch teilweise auf Französisch schrieb, sind Hinweise darauf, dass der Komponist und Dirigent, der eine jahrzehntelange Weltkarriere von Amerika bis Australien machte, seine internationalen Kollegen und ihre Musik gut kannte.

Franck-Thomas Link