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Hamburger Kammerkunstverein

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Feierabendkonzert im Oberhafen

Juditha Haeberlin und Franck-Thomas Link, 2018

Im Pariser Salon der Boulangers gingen Musiker, Schauspieler und Literaten ein und aus. Lili, die kleine Tochter des Hauses, begann völlig eigenständig zu komponieren und versetzte damit die berühmten Freunde ihrer Eltern in absolutes Erstaunen.

Sie verglühte schnell: Mit 20 Jahren gewann Lili Boulanger den Prix de Rome und wurde über Nacht zu einem internationalen Star. Chronische Krankheiten beendeten ihr Leben nach nur 25 Jahren. Ihr zu Ehren wurde 1927 ein Asteroid „Lilith“ benannt.

Ein Nocturne von Lili Boulanger, eine Berceuse von Camille Saint-Saëns und Gabriel Faurés Violinsonate op. 13 sind das Programm einer Soirée, wie sie im Hause Boulanger stattgefunden haben könnte.

Bar und Abendkasse 17 h, Konzert 18 h, Lounge 19 h

Mehr zur Reihe: Feierabendkonzert im Oberhafen



Vorverkauf 10 € / Abendkasse 15 € / Kammerkunstmitglieder frei


Halle 424, Stockmeyerstraße 43, Tor 24, 20457 Hamburg


Halle 424


Gabriel Fauré,
Sonate für Violine und Klavier Nr. 1 A-Dur op. 13

Allegro molto
Andante
Allegro vivo
Allegro quasi presto


Die Sonate für Violine und Klavier op. 13 verhalf Gabriel Fauré zu seinem Durchbruch als Komponist. Ein Aspekt für den enormen Erfolg seiner ersten Geigensonate liegt darin, dass er für beide Spieler eine echte Virtuosensonate schuf, die in dieser Hinsicht mit Beethovens Kreutzersonate oder der 10 Jahre später entstandenen A-Dur Sonate von César Franck vergleichbar ist.

Nach dem Preußenkrieg war die Stimmung in Frankreich nicht unbedingt deutschlandfreundlich. Die Societé nationale de Musique de Paris war eine Organisation, die von Camille Saint-Saëns, Gabriel Faurés wichtigstem Lehrer, César Franck und Georges Bizet ins Leben gerufen worden, um eine eigene französische Musiksprache zu finden, die sich insbesondere von den deutschen Strömungen abgrenzen sollte.

Im Kopfsatz seiner Geigensonate bediente er sich Fauré des deutschen Modells zweier Hauptthemen. Aber er verzichtete auf den kontrastierenden Aspekt zwischen den beiden und nutzte das zweite Thema als Fortspinnung und innere Steigerung des ersten, was eine ureigene Prägung darstellt. Dazu kommt sein Umgang mit der Harmonik. Knospenhaft zeichnet sich hier eine Polypharmonik ab, die großen Einfluss auf französische Komponistenkollegen wie Francis Poulenc, Claude Debussy und Maurice Ravel haben sollte.

Die Sonate op. 13 von Fauré leitet in der Tat eine Auseinandersetzung zwischen deutschem und französischem musikalischen Empfinden ein. Salopp gesagt könnte man sagen: Deutsche Musik = sagt viel, grobes Kleid, französische Musik: schöner Stoff, kein Kleid. Interessant ist auch, dass die französischen Komponisten die Musik von Brahms, Mahler und Wagner sehr gut kannten. Die Deutschen dagegen wussten kaum, dass sich in Frankreich neue musikalische Wunder anbahnten, zu deren Keimzellen auch Gabriel Faurés Sonate op. 13 gehört.

Franck-Thomas Link



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Reservierung über tickets at antispam-dies-bitte-entfernen kammerkunst punkt de und +49 40 31796940.

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